Nicht alle Schüler kommen mit dem Home-Schooling gleich gut zurecht. Gerade in den höheren Klassen oder wenn die Eltern nicht ganz so gut Deutsch sprechen, ist es auch oft schwierig für die Eltern ihre Kinder zu unterstützen. Die Schulen machen vieles um hier zu unterstützen, damit alle Kinde rmöglichst die gleichen Chancen haben. Wegen der vielen Nachfragen habe ich die Infos hierüber zusammengetragen, damit Ihr auch nachhacken könnt, wenn es an der einen oder anderen Stelle noch nicht so optimal läuft. 

Für Schüler:      

– Kontakthalten zu den Schülern und deren Familien: Die  Pädagogen halten regelmäßig Kontakt zu den Familien. Dies erfolgt täglich über unterschiedliche Kommunikationsformen, aber mindestens einmal pro Woche erfolgt hierbei verbindlich ein Austausch entweder über das Telefon oder über akustische oder bildliche Übertragungswege mit jeder Schülerin bzw. jedem Schüler. Diese Kontaktaufnahme soll gewährleisten, dass mit allen  Schülern ein direktes Gespräch über die Bewältigung der Lebenssituation stattfindet, das sicherstellt, dass die Schüler noch erreichbar und ansprechbar sind.      

Kontakthalten bei besonderem Unterstützungsbedarf: Bei Familien, die dem pädagogischen Personal aufgrund komplexer Belastungskonstellationen schon vorher Sorgen bereitet haben oder die sich schon vorher in Beratungskontexten befanden, muss der direkte Kontakt auch häufiger hergestellt werden, zum Teil in Kooperation mit dem regional zuständigen Bildungs- und Beratungszentrum (ReBBZ). Bei Schülern im Grundschulbereich ist in diesen Fällen ein täglicher Kontakt erforderlich. Wenn kein Kontakt hergestellt werden kann, ist dem mit Unterstützung des regional zuständigen ReBBZ und ggf. in Absprache mit dem Jugendamt nachzugehen.

Ausweitung der Notbetreuung: Neben dem schrittweisen Beginn der verpflichtenden Unterrichtsangebote für die Klassenstufen 9,10,12 und 13 ab dem 27.04.2020 bzw. die Klassenstufe 4 ab dem 04.05.2020 ist eine Ausweitung der Notbetreuung für  Schüler jeden Alters, auch der über 14-Jährigen, ausdrücklich erwünscht, die aufgrund ihrer wohnlichen und familiären Bedingungen in der häuslichen Umgebung überfordert sind oder die in psychische Belastungssituationen geraten. Die Schulen sind hierzu aufgefordert. Die Lehrkräfte sollen dann Familien gezielt ansprechen und für die Notbetreuung werben. Es erfolgt dort ein verzahntes Arbeiten im schulischen und im häuslichen Kontext, die Aufgaben entsprechen denen, die auch die Schülerinnen und Schüler der Klasse im kompletten Homeschooling bearbeiten.        

Prüfungsvorbereitung in der Schule: Für die Schüler, die sich zu Hause nicht in geeigneter Form auf die Abschlussprüfungen in diesem Jahr vorbereiten können, werden Räumlichkeiten der Schule ermöglicht.  

–  Weiteres Personal in allen Formen der derzeitigen Beschulung und Notbetreuung: Zusätzlich zu Lehrkräften und PTF-Kräften können Honorarkräfte über neue Verträge eingesetzt werden. Schulbegleitungskräfte können für laufende Schulbegleitungen und zukünftig auch als erweiterte Lernbegleitung eingesetzt werden, jeweils in Kooperation mit dem regional zuständigen ReBBZ. 

Digitale Endgeräte: Die Verleihung von digitalen Endgeräten durch die Schulen ist möglich. Es stehen ausreichend Gerätschaften an den Schulen zur Verfügung. 

– Intensive Begleitung der Schüler im „Homeschooling“ durch Einrichtung zusätzlicher Austausch- und Beratungsmöglichkeiten mit Schülern und deren Eltern zur emotionalen Stärkung und zur Beratung von Strukturierungshilfen für den Alltag etc. Zudem Versorgung mit Material, Aufgaben etc. auch per Post/Bote mit Rücklaufmöglichkeit an die Schulen für Feedback. 

– Unterstützung von Kooperationen mit regionalen außerschulischen Organisationen und Trägern, um die Schüler zusätzlich zu unterstützen, z.B. Austausch mit Erst-/ Folgeunterkünften über mögliche Nutzung von Computern oder Gemeinschaftsräumen vor Ort, Unterstützungsmöglichkeiten durch Jugendzentren, Mentoringangebote etc., die ggf. auch telefonisch oder internetbasiert unterstützen können. 

Für Lehrkräfte:

– Das Landesinstitut gibt vielfältige Anregungen, Hilfestellungen, Beratungs- und Austauschangebote besonders für Lehrkräfte in Basisklassen, IVKs und in der 3. Phase. 

– Regelmäßig gibt es vom Landesinstitut die Möglichkeit, sich im Rahmen einer Online-Konferenz mit anderen Lehrkräften zum Thema IVK 5/6 und 7/8 auszutauschen, ebenso wie für die Lehrkräfte in IVK 9/10. 

– Zudem gibt es auch eine Austauschmöglichkeit für Lehrkräfte von neu zugewanderten Schülerinnen und Schülern. Für die Kommunikation mit den betroffenen Familien

– Die Beratungsstelle Interkulturelle Erziehung hat mehrsprachige Informationen und nützliche Unterstützungsangebote auf der folgenden Seite zusammengestellt, die den Schülerinnen und Schülern und ihren Familien helfen können: 

https://li.hamburg.de/bie/13764882/mehrsprachige-informationen-coronakrise/

– Sprach- und Kulturmittler/innen und die Herkunftssprachen-Lehrkräfte können zur Aufklärung und Mitwirkung der Eltern unterstützend wirken. So können bestehende Honorarverträge mit Sprach- und Kulturmittlern für diese Zwecke neu abgeschlossen werden.        

– Die Beratungen der Familien mit Unterstützung der Sprach- und Kulturmittler/innen können auch telefonisch oder per Videochat in Anwesenheit der, aber auch ohne die Lehrkraft erfolgen. 

– Es gibt Homeschooling-Tipps „Wenn Schule zu Hause stattfindet“ der ReBBZ sind in acht Sprachen hinterlegt unter:https://www.hamburg.de/bsb/13777276/homeschooling Hier finden die Eltern Hinweise für die Gestaltung des familiären Alltags, des Lernens zu Hause, für den Umgang mit Konflikten und vieles mehr.   

– Weitere Unterstützungsmaßnahmen der ReBBZ für Familien gibt es über die regional zuständigen Beratungsabteilungen (https://www.hamburg.de/rebbz) ebenso wie über das Corona-Sorgentelefon für Eltern und Schülerinnen und Schüler. Neu entwickelt wurde das Unterstützungsangebot „Erweitere Lernbegleitung“ (ELbe): Hier stellen die ReBBZ gemeinsam mit den Trägern der Schulbegleitung ein individualisiertes, auf die jeweiligen Bedarfe der Schüler zugeschnittenes Unterstützungsangebot bereit. Mit diesem Unterstützungsangebot, das die bereits eingerichteten Maßnahmen von Schulen und ReBBZ ergänzt, werden Schüler angesprochen, die unter belasteten häuslichen Bedingungen auf zusätzliche Hilfestellung bei der Erledigung ihrer schulischen Aufgaben angewiesen sind oder einfach nur einen Ansprechpartner für ihre Fragen, Sorgen oder Ängste benötigen. 

-Die von den Beratungsabteilungen der ReBBZ koordinierte „ELbe“ stellt diesen Kindern und Jugendlichen einen Ansprechpartner zur Seite. Dieser bietet ergänzend zum Homeschooling, zur schulischen Notbetreuung oder zum modifizierten Unterrichtsangebot in der Schule, den Schülerinnen und Schülern entweder telefonisch, digital oder in den Räumlichkeiten der Schule Unterstützung ein offenes Ohr an für die Themen, die sie nicht mit den Sorgeberechtigten besprechen wollen oder können. Dieses Angebot ist unabhängig davon, ob bereits eine andere Unterstützungsmaßnahme, wie z. B. Schulbegleitung, eingerichtet worden ist.