Lieber Wolfgang,

in der aktuellen Ausgabe des Alstertal-Magazins hast du geschrieben „Linker SPD-Hetzer geht auf Alstertaler los“. Der Hetzer war ich, der Alstertaler du!


Du nimmst dabei Bezug auf meine Äußerungen in einem Brief an dich, in dem ich dir vorwerfe, dass deine Ablehnung sämtlicher Corona-Schutzmaßnahmen und dein Schwadronieren von einer Meinungsdikatur oder einer DDR 2.0 in diesem Zusammenhang einen „Humus für Rechtsradikalismus und für die Populisten“ darstellen. Ebenso nimmst du Bezug auf meine Zitate in einem Artikel der TAZ, in dem ich über dich sage, dass du dich dich „immer mehr radikalisiert“ hast und sich bei dir „eine Wutbürgerisierung erkennen“ lasse.


Ich hätte mir gewünscht, dass du meine Äußerungen eher zum Anlass einer kritischen Überprüfung deiner Wortwahl genommen hättest, anstatt nun ja, zur Hetze. Es geht nicht um deine Meinung zur Migrations-, Klima- oder Coronapolitik: Hier bin ich der Auffassung, dass deine Argumente oftmals falsch sind, aber gerne können wir streiten, was in der Sache anders zu machen ist. Was mich viel mehr stört ist der Sound deiner Argumente. Du begibst dich auf einen schmalen Grat: Wer wie du Flüchtlinge undifferenziert aburteilt, Zustimmung zu Corona-Maßnahmen u.a. als Duckmäusertum abqualifiziert oder Frau Merkel pauschal einer SED-Funktionärin gleichsetzt, kriegt vielleicht Applaus von rechten Gruppen und Querdenkern, er verlässt aber den normalen Diskurs unseres Landes und nimmt selber Schaden. Übrigens auch dadurch, dass tatsächlich die allermeisten Menschen bei uns im Alstertal mit einem solchen hetzerischen Tonfall nichts anfangen können.

Viele Grüße

Tim

P.S.: So wie du deine Zeitung für die Verbreitung deiner diffamierenden Äußerungen verwendest, wirst du sicherlich Verständnis haben, dass ich die Möglichkeiten der sozialen Netzwerke nutze, um das von dir verbreitete Irreführende zurechtzurücken.