Wusstet Ihr, dass zwischen Langenhorn und Fuhlsbüttel auf der einen Seite und Hummelsbüttel auf der anderen Seite, früher die Grenze zwischen Hamburg und den dänischen Königreich verlief?

Fuhlsbüttel und Langenhorn wurden nämlich bereits früh von Hamburg gekauft. So wurde Fuhlsbüttel, das ursprünglich dem Kloster in Reinbeck gehörte, um das Jahr 1400 an Hamburg verkauft, Langenhorn wurde bereits 1352 vom holsteinischen Grafen an Hamburg verkauft.

Hummelsbüttel gehörte hingegen zum Herzogtum Schleswig-Holstein – und der dänische König war in Personalunion Herzog von Schleswig-Holstein. Deshalb war das damals noch unabhängige Altona auch die zweitgrößte Stadt im dänischen Königreich. Erst nach dem deutsch-dänischen Krieg von 1864 wurde Schleswig-Holstein unabhängig von dänischer Herrschaft. Für zwei Jahre wurde Holstein dann von den Österreichern verwaltet, bis sich Preußen nach dem gewonnen Krieg von 1866 das gesamte Schleswig-Holstein einverleibte. Das alte Bauerndorf Hummelsbüttel kam dann erst 1937 zu Hamburg.

Die Grenze zwischen Hummelsbüttel zu Fuhlsbüttel und Langenhorn war daher bis 1864 eine Staatsgrenze und bis 1888 übrigens auch eine Zollgrenze, da Hamburg bis dahin ein Freihandelsgebiet war.

Ursprünglich war die Grenze mit natürlichen Zeichen wie Bäumen und Bodenfurchen markiert. Ab ungefähr 1783 wurden aber verschiedene Grenzsteine gesetzt. Auf einigen Grenzsteinen steht ein C7, diese wurden unter der Herrschaft von König Christian VII errichtet, nach dem übrigens auch die Christianskirche in Altona benannt ist. Auf anderen steht ein FR VI. Diese wurden während der Regierungszeit seines Nachfolgers Frederik VI errichtet.

Übrigens: Die dänischen Könige heißen so ziemlich immer abwechselnd Frederick oder Christian und alle 500 Jahre kommt wie jetzt eine Frau dran. Die heißt dann Margarete. 

Apropos dänische Könige: Ein anderer dänischer König, er hieß Frederick VIII, ist übrigens in Hamburg gestorben. Er erlag 1912 in einem Bordell einen Herzinfarkt. Das aber ist eine andere Geschichte.

Grabhügel:

Das Hügelgrab bei der Lutherkirche in Wellingsbüttel ist eines der letzten erhaltenen Hügelgräber bei uns in der Gegend.  Die Hügelgräber stammen aus der Bronzezeit von 1800 v. Chr. bis 800 v. Chr. Früher gab es hier sehr viele. Sie wurden vor allem

entlang der Verkehrswege gebaut und dienten auch als Besitzmarkierung. Heute sind fast alle verschwunden, sie sind vor allem der intensiven Bepflügung seit dem 19. Jahrhundert und dem Chaussee-Bau zum Opfer gefallen, da man sie aufriss und Steine für den Straßenbau herausholte. Dazu kam die Erosion und Grabräuber.

Aus alten Flurkaten wissen wir, dass es auch entlang der Alten Landstraße (etwa in Höhe Reembrooden) viele Grabhügel gab, in Wellingsbüttel und Poppenbüttel fanden sie sich entlang der Wellingsbütteler Landstraße und ihrer Verlängerung, hiervon zeugen auch heute noch der Name Knasterberg und Kritenbarg. Die wohl mehrere hundert Grabhügel müssen ein beeindruckender Anblick gewesen sein.

Wellingsbütteler Kultur:

So weit reichten zur Zeit der Weellingsbütteler Kultur die Eismassen. Die Tundren unterhalb der Eismassen waren ihre Jagdgebiete.

Vor über 14.00 Jahren reichten die Gletscher der Eiszeit fast bis nach Hamburg und in den Tundren vor den Gletschern streiften Rentierjäger durch die Weiten. Die Rentierjäger, die von Nordfrankreich, über die Nordsee (die war damals überwiegend trocken und gerade die Doggerbank schien reiche Jagdgründe zu bieten), bis über Norddeutschland und Dänemark lebten, werden Menschen der Hamburger bzw. Wellingsbütteler Kultur genannt. Den die ersten Fundplätze, die über ihr Leben Auskunft gegeben haben, wurden 1931 in der Friedrich-Kirsten-Straße entlang der Alster gefunden.

Die Jäger dieser Kultur jagten nicht nur Rentierherden, vermutlich mit Speer und Speerschleuder, sondern auch Pferde, Niederwild, Vögel und Fische. Als Behausungen dienten ihnen Zelte und soweit vorhanden Höhlen.